Hilfreich
Faszien
sind laut der Autoren dünne Fasern, die Muskelfasern und Ähnliches im Körper
umhüllen. Bewegt man sich wenig oder einseitig kann es zu starken Spannungen in
Faszien und Muskeln durch Verkürzungen, Verfilzungen und Verdickungen derselben
kommen, was zu Schmerzen führen kann.
Die
im Buch vorgestellte Methode ist als Ergänzung zur therapeutischen Behandlung
zum Beispiel der Autoren (Osteopressur) gedacht, um Behandlungserfolge von
Therapien zu manifestieren, die Beweglichkeit des eigenen Körpers zu erhöhen
oder um Schmerzen vorzubeugen.
Der
Ansatz besteht aus 3 konkreten Maßnahmen:
1.
der Einsatz von Wärme bei akuten Problemen (zum Beispiel durch Abduschen mit
einem heißen Wasserstrahl)
2. die
Durchführung der Faszien-Rollmassage für die schmerzenden Körperbereiche, um
Muskelverspannungen zu reduzieren
3.
die Muskeln neu zu programmieren durch von den Autoren sogenannter
Schmerzfrei-Übungen, welches vor allem Dehnungsübungen sind
Die
Durchführung der Faszien-Rollmassage ist einfach. Man benutzt kleine Bälle oder
Rollen und rollt geradlinig oder in Spiralen über die schmerzenden
Körperbereiche. Die Bereiche sind im Buch recht blass eingezeichnet, aber
erkennbar. Es werden Hinweise gegeben, was in der jeweiligen Zone zu beachten
ist: zum Beispiel, dass man im Halsbereich nicht über den Kehlkopf rollen darf.
Hilfreich dazu ist die DVD auf der alle Faszien-Rollmassagen gezeigt werden. Je
nach Bereich kann man die Wand oder den Boden zu Hilfe nehmen (man muss dann
nicht selbst mit dem Arm Druck ausüben, was beispielsweise die Unterarme
schont).
Da
ich schon gute Erfahrungen mit einer anderen Faszien-Methodik (Behandlung von
Triggerpunkten) gemacht habe, wollte ich diese Methode auch mal ausprobieren. Aufgrund
einer Zahn-Fehlbehandlung und einer daraus resultierenden Kieferfehlstellung
mache ich eine Zahnschienen-Therapie, durch die sich bei mir die Körperstellung
geändert hat. Dadurch verändert sich bei mir gerade die Muskulatur im ganzen
Körper, was auch mit Schmerzen zum Beispiel in der Hüfte verbunden ist. Ich
bekomme Physiotherapie und suchte nach einer einfachen Methode, die ich allein
ohne andere dauerhaft durchführen kann und mir hilft, meine Schmerzen zu
reduzieren.
Ich testete
alle Körperbereiche (auch nicht schmerzende) anfangs mit einem Tennisball durch
und habe die Rollmassage als wohltuend und angenehm empfunden. Je nach
Körperbereich kann man sich da besser oder schlechter selbst behandeln. Seit
ein paar Wochen mache ich die Übungen für den Hüftbereich (Übungen für unteren
Rücken und Gesäß). Hier nutze ich den Ball mit der Wand oder dem Boden. Meine
Beschwerden verringerten sich um einiges. Bei Nackenproblemen kommt man selbst
nicht so gut an die Problemzonen.
Die
Autoren bieten auf ihrer Internetseite ein Set aus 2 Bällen und 2 Rollen mit
DVD an, das 50 € + Porto kostet, was recht viel angesichts der wahrscheinlichen
Produktionskosten ist. Allerdings verlangt die Konkurrenz im Internet ähnliche
Preise.
Bei
der DVD ist es etwas lästig, dass man auf dem Fernseher nicht sieht, wo man
sich im Auswahlmenü gerade befindet (das wird nicht hervorgehoben). Schiebt man
die DVD nicht in einen DVD-Player, sondern in einen Computer, kann man den
Übungsbereich mit der Maus auswählen.
Wichtig
bei dieser Methode ist, nicht nur die Rollmassagen zu machen, sondern auch die
Dehnübungen. Diese sind leider nicht auf der DVD enthalten. Ich empfand die
Fotos für die Dehnübungen öfters zu klein und die Erläuterungen teilweise als
recht kompliziert, zum Beispiel für die Augen und für das Gesäß. Zum Teil habe ich
eher die Dehnübungen angewendet, die mir meine Physiotherapeutin gezeigt hat.
FAZIT:
Ich sehe die Methodik (zuerst Faszien-Rollmassage und dann die Dehnübungen) als
gute Ergänzung für eine Physiotherapie oder zur Vorbeugung. Die Rollmassage ist
einfach zu erlernen und je nach Körperregion gut zur Selbstbehandlung geeignet.
Am besten gefielen mir die Übungen, bei denen man auch die Wand nutzen kann (bei
mir: unterer Rücken, Unterarme). Die Methode brachte mir bei meinen
Hüftschmerzen erhebliche Linderung, aber bisher keine dauerhafte Schmerzfreiheit.
4 von 5 Sternen
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