Nicht
wirklich ein Lernratgeber
Martin Korte erklärt anschaulich, wie Kinder lernen und was
dabei im Gehirn genau vorgeht, zum Beispiel was im Gehirn passiert, wenn ein
Gefühl der Euphorie ausgelöst wird. Als Neuro-Wissenschaftler ist er dafür
prädestiniert und in dieser Hinsicht überzeugt das Buch auch. Ebenso überzeugen
seine Kapitelzusammenfassungen und die Anregungen für Eltern, die er häufig am
Ende von Themenbereichen macht.
Das Buch behandelt alles, was das Lernen eines Kindes
beeinflusst. Von der Motivation, über die Entwicklung des kindlichen
Gedächtnisses, welche Rolle Intelligenz und Wissen spielen, inwiefern
emotionale Aspekte eine Rolle spielen, welche Auswirkung Stress hat und wie
wichtig es ist, sich in seiner eigenen Sprache ausdrücken zu können. Ebenso
befasst er sich mit Einflüssen, die wichtig für den Schulerfolg sind. Er nennt
Ernährung und Bewegung, organisatorisches Vorgehen, das richtige Verhalten der
Eltern insbesondere in Bezug auf Lob und Tadel, das richtige Maß an
Mediennutzung und welchen Einfluss ein anderes Schulsystem auf die Kinder haben
könnte. Etwas kürzer geht er auf Kinder mit Lernstörungen wie die
Lese-Rechtschreib-Schwäche und auf Hochbegabte ein.
Seine Ratschläge bleiben leider oft im Allgemeinen und
vieles, was er schreibt, habe ich anderswo schon gelesen, zumeist
ausführlicher. Wichtige Botschaften aus dem Buch waren für mich, dass die beste
Motivation fürs Lernen überhaupt die Eigenmotivation ist, das Interesse an
einer Sache selbst, an Fußball, an Erdkunde, an Mode, ..., dass man sich an
etwas, was man nicht richtig abgespeichert hat, auch nicht erinnern kann und
das beste Lernen überhaupt das LEHREN ist.
FAZIT: Ein Buch, das sehr anschaulich und detailliert erklärt
wie Kinder lernen und welche Prozesse dabei im Gehirn ablaufen. An Empfehlungen
für Eltern, was man daraus schließen kann, hätte ich mir mehr konkrete
Ratschläge gewünscht.
4 von 5 Sternen
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