Erfrischender Gegenentwurf zum allseits postulierten
Erfolgsstreben, zur Selbstoptimierung und Selbstverwirklichung
Sehr provokativ argumentiert die
Autorin, dass sich das alles nicht lohnt und man sehr viel zufriedener in der
Mittelmäßigkeit lebt. Sie schreibt sehr amüsant, sodass ich des Öfteren laut
loslachen musste, an anderen Stellen hingegen, blieb mir dafür das Lachen im
Halse stecken.
Sie erzählt davon, wie es stresst,
Erfolg haben zu müssen und wie entspannend es ist, stattdessen vor dem
Fernseher zu sitzen oder eine Party mit Freunden zu feiern. Sie erzählt davon,
wie bedrückend es ist, trotz großer Mühen die Selbstoptimierung (zum Beispiel
schlanke Figur oder Chefposten) nicht erreicht zu haben. Sie stellt infrage, ob
das Erreichen eines Ziels, z. B. schlank und attraktiv sein, wirklich glücklich
macht, wenn sich kein Mann traut, die nun perfekte Frau anzusprechen. Oder dass
man oft Ziele anstrebt, die andere für uns gesetzt haben. Für den Erfolg muss
man oft viel Mühe investieren und sich früh spezialisieren, da sonst die
anderen besser sind. Aber wo bleibt dann die Zeit fürs Probieren, für den
Genuss und für das Leben?
FAZIT: Die Autorin fordert sehr
einseitig nach den Glaubenssatz „Du bist o.k. so wie du bist“ zu leben.
Normalerweise bevorzuge ich ausgewogenere Bücher. Aber da es Hunderte von
Büchern gibt, die ständige Verbesserung fordern, sei ihr das erlaubt. Was ich
aus dem Buch ziehen soll, weiß ich noch nicht. Während ich darüber nachdenke,
Winterspeck hin oder her, hole ich mir noch einen Schokoriegel aus der Küche.
4 von 5 Sternen
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