Nicht
Fisch, nicht Fleisch
Eigentlich hat das Buch das Thema verfehlt, denn um das
Lernen geht es die meiste Zeit nicht. Der Inhalt des Buches hätte besser zu einem Titel wie „Erfolgreich ein Studium absolvieren
für Dummies“ gepasst.
Inhaltlich geht es zwar auch ums Lernen, wie den richtigen Lernort,
welche Rolle die Motivation spielt, wie man sich besser konzentrieren kann und
ein paar Lernmethoden von Mind Maps über Memotechniken wie die Loci-Methode. Große
Teile des Buches nehmen Themen wie Seminare, Referate und Hausarbeiten ein, wie
man Kreativer wird und wie man Prüfungen vorbereitet und besteht. Am Positivsten
ist noch die kurze Auflistung von den Top-Strategien am Schluss des Buches für effektives
Lernen, effektives Behalten und erfolgreiche Prüfung.
Insgesamt ist das Buch ein
Sammelsurium von allerlei Themen, die für ein Studium relevant sind, behandelt
werden die Themen aber zu wenig konkret. Selten wird an Beispielen eine Methode
erläutert und wenn dann nur kurz und teilweise nicht im geringsten passend. Das
Karteikartensystem erläutert die Autorin zum Beispiel anhand des Themenbereichs
„Konstruktionslehre“ und wie man das in Unterbereiche auf verschiedene
Karteikarten gliedern kann. Da ich Maschinenbau studiert habe und ich in diesem
Rahmen auch mehrere Semester Konstruktionslehre hatte, weiß ich, dass man in
Konstruktionslehre-Prüfungen vor allem konstruieren muss, Wissensfragen werden
hier praktisch nicht gestellt. Um gute Konstruktionen abliefern zu können, muss
man vor allem das Konstruieren geübt haben. Karteikarten braucht man dafür eher
nicht.
Dann scheint die Autorin eine Vorliebe
für das Auf- und Abschreiben zu haben, womit man sich wohl besonders gut Dinge
merken soll. Für meine Begriffe gibt es da effizientere Methoden und ich würde
sagen vor allem Männer (zum Beispiel mein Sohn) würden so
niemals lernen wollen.
Das einzige Interessante für mich an diesem Buch war im eigentlich
nicht zur Thematik des Buches gehörenden Kapitel „Kreativität“ ein Fragenkatalog,
den wohl mal ein gewisser Alex Osborn entwickelt hat, um Themen oder Probleme systematisch
zu untersuchen.
FAZIT: Zum Thema „Effektives Lernen“ gibt es weitaus bessere
Bücher (zum Beispiel von Vera F. Birkenbihl oder Gunther Karsten), die mehr in
die Tiefe gehen, an Beispielen Methoden erläutern und noch ein paar Extratipps
parat haben. Für das Erstellen von wissenschaftlichen Arbeiten und Präsentationen
gefällt mir das Buch „Recherchieren, Strukturieren Präsentieren“ von Hanno Beck
sehr gut.
3 von 5 Sternen
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