Samstag, 5. März 2016

Rezension zu "Birgit Ebbert: Effektiver lernen für Dummies"

Nicht Fisch, nicht Fleisch

Eigentlich hat das Buch das Thema verfehlt, denn um das Lernen geht es die meiste Zeit nicht. Der Inhalt des Buches hätte besser zu einem Titel wie „Erfolgreich ein Studium absolvieren für Dummies“ gepasst.

Inhaltlich geht es zwar auch ums Lernen, wie den richtigen Lernort, welche Rolle die Motivation spielt, wie man sich besser konzentrieren kann und ein paar Lernmethoden von Mind Maps über Memotechniken wie die Loci-Methode. Große Teile des Buches nehmen Themen wie Seminare, Referate und Hausarbeiten ein, wie man Kreativer wird und wie man Prüfungen vorbereitet und besteht. Am Positivsten ist noch die kurze Auflistung von den Top-Strategien am Schluss des Buches für effektives Lernen, effektives Behalten und erfolgreiche Prüfung.

Insgesamt ist das Buch ein Sammelsurium von allerlei Themen, die für ein Studium relevant sind, behandelt werden die Themen aber zu wenig konkret. Selten wird an Beispielen eine Methode erläutert und wenn dann nur kurz und teilweise nicht im geringsten passend. Das Karteikartensystem erläutert die Autorin zum Beispiel anhand des Themenbereichs „Konstruktionslehre“ und wie man das in Unterbereiche auf verschiedene Karteikarten gliedern kann. Da ich Maschinenbau studiert habe und ich in diesem Rahmen auch mehrere Semester Konstruktionslehre hatte, weiß ich, dass man in Konstruktionslehre-Prüfungen vor allem konstruieren muss, Wissensfragen werden hier praktisch nicht gestellt. Um gute Konstruktionen abliefern zu können, muss man vor allem das Konstruieren geübt haben. Karteikarten braucht man dafür eher nicht.

Dann scheint die Autorin eine Vorliebe für das Auf- und Abschreiben zu haben, womit man sich wohl besonders gut Dinge merken soll. Für meine Begriffe gibt es da effizientere Methoden und ich würde sagen vor allem Männer (zum Beispiel mein Sohn) würden so niemals lernen wollen.

Das einzige Interessante für mich an diesem Buch war im eigentlich nicht zur Thematik des Buches gehörenden Kapitel „Kreativität“ ein Fragenkatalog, den wohl mal ein gewisser Alex Osborn entwickelt hat, um Themen oder Probleme systematisch zu untersuchen.


FAZIT: Zum Thema „Effektives Lernen“ gibt es weitaus bessere Bücher (zum Beispiel von Vera F. Birkenbihl oder Gunther Karsten), die mehr in die Tiefe gehen, an Beispielen Methoden erläutern und noch ein paar Extratipps parat haben. Für das Erstellen von wissenschaftlichen Arbeiten und Präsentationen gefällt mir das Buch „Recherchieren, Strukturieren Präsentieren“ von Hanno Beck sehr gut.

3 von 5 Sternen


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