Wirksame
Methode, mit gewissen Einschränkungen auch zur Selbstbehandlung geeignet
Herr Bauermeister hat den Therapieansatz Trigger-Osteopraktik so
benannt, weil die Methode amerikanische Triggermedizin mit Osteopathie
verbinden soll. Wobei ein Trigger oder Triggerpunkt ein Schmerzauslöser ist, den
man zum Beispiel als verdickten Knoten im Muskel zu finden kann. In der Regel
löst dieser Trigger nicht einen Schmerz in der direkten Umgebung aus, sondern
kann in einem ganz anderen Körperteil schmerzen. Ziel der Trigger-Osteopraktik
ist es, solche Punkte zu beruhigen und aufzulösen.
Ich selbst bin medizinische Laiin. Deshalb kann und will ich den
wissenschaftlichen Hintergrund nicht beurteilen, der im 1. Teil des Buches
erläutert ist, mir einen Tick zu ausführlich.
Aufgrund einer Zahn-Fehlbehandlung nebst einer daraus
resultierenden Kieferfehlstellung und viel Bildschirmarbeit hatte ich große
Kopf-, Nacken- und Schulterschmerzen. Durch die manuelle Behandlung von
Triggerpunkten wurden meine Schmerzen um einiges verringert oder verschwanden
ganz, deshalb hat mich dieses Buch interessiert.
Herr Bauermeister zeigt, wie er diagnostiziert (von der
Verspannung bis zum Stress) und stellt Therapiehilfsmittel vor, mit denen man u.
a. Trigger bearbeiten kann (vom Massagegerät bis zum Therapiekissen). Dann
erläutert er seine Methode anhand von ein, zwei Praxisbeispielen und geht kurz
auf Medikamente und den Einfluss von Ernährungsergänzungsmitteln ein.
Gut gefallen hat mir der Selbsttest für den ganzen Körper, bei dem
man eigene Bewegungseinschränkungen erkennen kann. Für das Selbstbehandlungsprogramm zeigt er die entsprechenden Muskeln samt der
Bereiche, in denen sich Trigger befinden können und erklärt, wie sie mit seinem
selbst entwickelten TRIGGOsan-Schlüssel zu behandeln sind. Hier wären Fotos für
die genaue Anwendung von Vorteil gewesen. Das Buch schließt mit Dehnübungen für
den ganzen Körper, was mir zu Bewusstsein brachte, dass ich da noch
Nachholbedarf habe.
Mit der pulsierenden Massage habe ich keine Erfahrung, aber mit
der Ausübung von Druck auf Trigger. Sich selbst zu therapieren ist dabei meiner
Ansicht nach nur für bestimmte Stellen dauerhaft möglich. Man kommt nicht
überall gut heran und die Verspannungen können in andere Muskeln „wandern“,
wenn man nur einzelne Bereiche behandelt. Ich selbst hatte nach längerer
Selbstbehandlung Probleme mit den Unterarmen bekommen.
Hat man einen Partner, der helfen kann, ist schon sehr viel mehr
möglich.
Insgesamt ist es hilfreich, einen kompetenten Arzt oder
Therapeuten zur Seite zu haben, auch wenn man einiges selbst oder durch den
Partner behandeln lassen kann.
FAZIT: Die Methode ist aus meiner eigenen Erfahrung heraus wirksam
und wer starke Schmerzen hat, für den könnte die Trigger-Osteopraktik eine
Option sein. Im Buch bewirbt der Autor für meinen Geschmack ein bisschen zu
sehr sein Verfahren und die selbst entwickelten Hilfsmittel. Manche davon gibt
es in ähnlicher Form um einiges günstiger zu erwerben. Gut haben mir die
Dehnübungen für den Nacken-Schulterbereich gefallen, die ich im Moment
regelmäßig anwende. Dauerhaft wird man die Verspannungsprobleme vermutlich nur
loswerden, wenn man an seinen Bewegungsmustern und Fehlhaltungen arbeitet und
beispielsweise etwas weniger vor dem Computer sitzt.
4 von 5 Sternen
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