Mittwoch, 3. Juni 2015

Rezension zu "Wolfgang Bauermeister: Endlich schmerzfrei mit Trigger-Osteopraktik"

Wirksame Methode, mit gewissen Einschränkungen auch zur Selbstbehandlung geeignet

Herr Bauermeister hat den Therapieansatz Trigger-Osteopraktik so benannt, weil die Methode amerikanische Triggermedizin mit Osteopathie verbinden soll. Wobei ein Trigger oder Triggerpunkt ein Schmerzauslöser ist, den man zum Beispiel als verdickten Knoten im Muskel zu finden kann. In der Regel löst dieser Trigger nicht einen Schmerz in der direkten Umgebung aus, sondern kann in einem ganz anderen Körperteil schmerzen. Ziel der Trigger-Osteopraktik ist es, solche Punkte zu beruhigen und aufzulösen.

Ich selbst bin medizinische Laiin. Deshalb kann und will ich den wissenschaftlichen Hintergrund nicht beurteilen, der im 1. Teil des Buches erläutert ist, mir einen Tick zu ausführlich.

Aufgrund einer Zahn-Fehlbehandlung nebst einer daraus resultierenden Kieferfehlstellung und viel Bildschirmarbeit hatte ich große Kopf-, Nacken- und Schulterschmerzen. Durch die manuelle Behandlung von Triggerpunkten wurden meine Schmerzen um einiges verringert oder verschwanden ganz, deshalb hat mich dieses Buch interessiert.

Herr Bauermeister zeigt, wie er diagnostiziert (von der Verspannung bis zum Stress) und stellt Therapiehilfsmittel vor, mit denen man u. a. Trigger bearbeiten kann (vom Massagegerät bis zum Therapiekissen). Dann erläutert er seine Methode anhand von ein, zwei Praxisbeispielen und geht kurz auf Medikamente und den Einfluss von Ernährungsergänzungsmitteln ein.

Gut gefallen hat mir der Selbsttest für den ganzen Körper, bei dem man eigene Bewegungseinschränkungen erkennen kann. Für das Selbstbehandlungsprogramm zeigt er die entsprechenden Muskeln samt der Bereiche, in denen sich Trigger befinden können und erklärt, wie sie mit seinem selbst entwickelten TRIGGOsan-Schlüssel zu behandeln sind. Hier wären Fotos für die genaue Anwendung von Vorteil gewesen. Das Buch schließt mit Dehnübungen für den ganzen Körper, was mir zu Bewusstsein brachte, dass ich da noch Nachholbedarf habe.

Mit der pulsierenden Massage habe ich keine Erfahrung, aber mit der Ausübung von Druck auf Trigger. Sich selbst zu therapieren ist dabei meiner Ansicht nach nur für bestimmte Stellen dauerhaft möglich. Man kommt nicht überall gut heran und die Verspannungen können in andere Muskeln „wandern“, wenn man nur einzelne Bereiche behandelt. Ich selbst hatte nach längerer Selbstbehandlung Probleme mit den Unterarmen bekommen.

Hat man einen Partner, der helfen kann, ist schon sehr viel mehr möglich.

Insgesamt ist es hilfreich, einen kompetenten Arzt oder Therapeuten zur Seite zu haben, auch wenn man einiges selbst oder durch den Partner behandeln lassen kann.


FAZIT: Die Methode ist aus meiner eigenen Erfahrung heraus wirksam und wer starke Schmerzen hat, für den könnte die Trigger-Osteopraktik eine Option sein. Im Buch bewirbt der Autor für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr sein Verfahren und die selbst entwickelten Hilfsmittel. Manche davon gibt es in ähnlicher Form um einiges günstiger zu erwerben. Gut haben mir die Dehnübungen für den Nacken-Schulterbereich gefallen, die ich im Moment regelmäßig anwende. Dauerhaft wird man die Verspannungsprobleme vermutlich nur loswerden, wenn man an seinen Bewegungsmustern und Fehlhaltungen arbeitet und beispielsweise etwas weniger vor dem Computer sitzt.

4 von 5 Sternen

Weitere Info:


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen