Donnerstag, 28. Mai 2015

Rezension zu "Barbara Perfahl: Ein Zuhause für die Seele: In fünf Schritten zum Wohlfühl-Zuhause, Kreuzverlag"

Vor allem die praktische Analyse der Wohnsituation überzeugt

Barbara Perfahl ist Wohnpsychologin. Damit hat sie einen Beruf, den ich bisher nicht kannte. Sie berät ihre Klienten (Privatpersonen, Firmen oder Immobilienmakler) darüber, wie man Räume zum Wohlfühlen gestaltet.

In den ersten zwei Teilen dieses Buches erklärt sie die Hintergründe ihrer Tätigkeit und was die Forschung zum Thema Wohlfühlen in Räumen sagt. Zum Beispiel, dass man sich in quadratischen Räumen eher beengt fühlt oder dass sowohl ein zu viel an Reizen in einer Wohnung (alles vollgestellt) als auch ein zu wenig (nur das notwendigste) in Menschen Stress auslösen können.

Mir war auch nicht bewusst, dass es verschiedenste Wohnbedürfnisse gibt, die jeder Mensch in unterschiedlicher Ausprägung empfindet. Der eine will sich in seinem Zuhause vor allem sicher fühlen, der andere braucht einen Rückzugsort und für andere wiederum ist die Wohnung ein Treffpunkt mit anderen Menschen.

Während ich den Theorieteil des Buches als eher lang gestreckt empfand, gefiel mir der Praxisteil mit seinen 5 Schritten zur Wohlfühlwohnung dank seiner Fragebögen sehr.

So systematisch habe ich noch nie über unser Haus, unsere Räume und unsere Einrichtung nachgedacht. Frau Perfahl fragt nicht nur nach dem, was einem stört, sondern auch danach in welcher Ecke oder in welchem Bereich man sich am wohlsten fühlt. Mir wurde ebenso in Erinnerung gerufen, welche Einrichtungsprojekte ich ursprünglich mal geplant hatte, aber durch den Alltag in Vergessenheit geraten sind.

Mein persönliches Resümee war, dass ich mit großen Teilen unseres Hauses zufrieden bin, mittelfristig möchte ich verschiedene Dinge ändern oder ausprobieren und als Erstes werde ich ein paar Kruschtelecken aufräumen.


FAZIT: Für meine Begriffe ein etwas lang gestreckter Theorieteil zum Thema Wohlfühl-Zuhause, der praktische Fragebogen zur Analyse der eigenen Wohnsituation und -Bedürfnisse hat mir aber sehr gut gefallen und zeigt, wo man etwas verbessern kann.

4 von 5 Sternen


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Montag, 18. Mai 2015

Rezension zu "Anja Förster, Peter Kreuz: Macht was ihr liebt! 66 1/2 Anstiftungen das zu tun, was im Leben wirklich zählt, Pantheon-Verlag"

Inspirierende Essays, für die man sich Zeit lassen sollte

Ich kannte vor dem Buch weder die Autoren noch den Backstage-Report, den Blog der beiden, wo die im Buch gesammelten Kolumnen ursprünglich zwischen 2008 und 2012 erschienen sind. Mich hatte der Titel angezogen: Macht, was ihr liebt! Wer würde das nicht gern tun?

Das Buch macht Vorschläge, wie man vor allem das eigene Berufsleben erfüllend und erfolgreich gestalten kann. Es ist in 5 Bereiche gegliedert: seid außergewöhnlich, seid leidenschaftlich, seid unbequem, seid anspruchsvoll, seid wertvoll.

Viele der Ratschläge sind nicht neu, aber anstatt altbekannte Geschichten zu erzählen, zeigen Förster & Kreuz Beispiele von erfolgreichen Unternehmern, Erfindern und noch lebenden Künstlern. Von den meisten dieser Menschen möchte man mehr erfahren.

Sprachlich können die Texte sich zwar nicht mit den kurzen Essays eines Rolf Dobelli messen und die Autoren hätten auch das eine oder andere Mal mehr in die Tiefe gehen können, doch werden einem viele Dinge bewusst, die einen im Moment vielleicht daran hindern, ein befriedigenderes Berufsleben zu führen. Die Quintessenzen einiger Kolumnen wären zum Beispiel:

Es ist nicht alles GLEICHZEITIG möglich.

Alles, was man macht, mit ganzem Herzen tun.

Jeden Tag zuerst 90 Minuten an dem arbeiten, was ganz oben in der Priorität steht.

Ergebnisoffen an mögliche Problemlösungen herangehen.

Eine Liste darüber führen, was man nicht mehr tun will.

Die innere Haltung zu äußeren Umständen bestimme ich selbst.

FAZIT: Die Autoren preisen das Querdenken und die Kreativität für die erfolgreiche Berufstätigkeit in der Zukunft, doch sie vergessen auch nicht, dass dazu zielgerichtete Arbeit gehört, möglichst mit auf das Mindestmaß reduzierten Regeln. Na also, worauf warten wir noch?

5 von 5 Sternen

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Rezension zu "Katja Berlin, Peter Grünlich: Was wir tun, wenn es an der Haustür klingelt - Die Welt in überwiegend lustigen Grafiken, Heyne-Verlag"

Wir haben selten so gelacht

Selbst mein vierzehnjähriger Sohn hat das Buch gelesen und der meidet sonst Bücher wie die Pest.

Nach dem ersten Band „Was wir tun, wenn der Aufzug nicht kommt“, den wir schon mit Vergnügen gelesen haben, fällt glücklicherweise auch diese Zusammenstellung mit lustigen Grafiken über unseren Alltag qualitativ nicht ab.

Es ist faszinierend festzustellen, wie man das heutige Leben mit seinen Widersprüchlichkeiten und Eigenheiten in Form von Kuchen-, Balken-, und Säulendiagramm und ähnlich simplen erfundenen Grafiken humorvoll darstellen kann. Da sage mal einer, Mathematik mache keinen Spaß.

Drei Beispiele gefällig?

So weiß doch jeder, woher man heutzutage seine Bildung hat: 10 % Schule, 15 % Universität und zu 75 % von Galileo.

Bei „Angry Birds“ ärgern sich auch nur zu 5 % die Vögel und zu 95 % ich selbst.

Was wir in Jogginghosen machen? 5 % Joggen, 20 % Bier holen und 75 % auf der Couch liegen.

Da werden wir selbst aufs Korn genommen, unser Leben, unser Verhalten, unser Umgang mit den Mitmenschen, Haustieren und den Neuen Medien samt Technik. Erschreckend oft fühlen wir uns ertappt, ja getroffen bei diesen Grafiken und man beginnt sich zu fragen, ob der Mensch wirklich die Krönung der Schöpfung ist.

FAZIT: Bei uns hat die ganze Familie das Buch mit Vergnügen gelesen und es wird vermutlich wie das Vorgängerbuch immer wieder in die Hand genommen werden. Denn glücklicherweise hat dieses Produkt, wie die Autoren auch als Kaufargument anpreisen, garantiert keine Akkuprobleme.

5 von 5 Sternen


Weitere Info:
Eine englischsprachige Seite mit solchen Grafiken gab es früher unter dem Namen graphjam.